Johanna Führer

Graphologin, Dichterin, Malerin, Fotografin – 1898 bis 1957

Einleitung des Herausgebers

Als meine Tante Johanna Führer – bei einem Besuch in München – starb, war ich vierzehn Jahre alt. Bis dahin hatte ich sie nur selten gesehen, aber ihre Wesensart hatte mich schon als Kind beeindruckt, und ich habe aufrichtig um sie getrauert.

Einige wenige Male besuchten meine Eltern sie mit mir in Langenburg. Ich habe diese kurzen Zeiten sehr genossen. Meine Tante wohnte in einem richtigen Schloss, von dem aus man weit in das herrliche Jagsttal sehen konnte, spielte mit einer richtigen Fürstin Schach. Sehr angetan hatte es mir das Schlosscafé mit seinen Köstlichkeiten. Wibele, die ich zuvor nicht kannte, hätte ich tütenweise verspeisen können.

Meine Tante mochte ich, aber richtig verstehen und schätzen lernte ich sie erst, als ich mich, schon in mittlerem Alter, intensiv mit ihrem geistigen und künstlerischen Vermächtnis beschäftigte. Tief berührt hat mich dieses ihrer Gedichte:

Ganz langsam kommt die Traurigkeit des Herbstes
und wo sie geht, bricht sie gedankenlos
bald dort, bald hier ein welkes Blatt.
Und unter ihrem stillen, müden Schritt
neigen sich Gras und Blumen und der Menschen Seelen
und jedes Lächeln wird dann bang und matt.

Ihr Atem streift die Wälder und die Wiesen,
ein blauer Nebelhauch, der alles trifft –
und ihre Augen blicken in die Ferne.
Und manchmal perlen daraus Tränen nieder
und blinken in den zarten Spinnenweben
am grauen Tag wie kleine Silbersterne.

Hatte ich am Privatdruck von 1979 noch mehr aus Gefälligkeit den damaligen Herausgebern gegenüber mitgewirkt, wollte ich nun meiner Tante mit der Publikation ihrer Werke im Buchhandel posthum einen Wunsch erfüllen – und den Interessenten, die immer wieder mit diesem Anliegen an mich herangetreten waren.

Die Kriegsende-Chronik Langenburgs meiner Tante stieß auf viel Beachtung. Jetzt konnte ich auch ihre Gedichte- und Gemäldeauswahl "Der Tiefbesiegte" herausgeben. "Nach dem Bericht über das Außenleben in einem hohenlohischen Städtchen des Jahres 1945 folgt jetzt der Blick in das Innenleben dieser außergewöhnlichen Frau", schrieb Harald Zigan von der Südwest Presse.

Als ich Langenburg vor etlichen Jahren erstmals wieder besuchte, wurden meine Erinnerungen an meine Tante wieder lebendig und ich spürte eine große Verbundenheit mit dem schönen Städtchen und seinen Bürgern. Ich freue mich, diese nun durch die Herausgabe beider Bücher zum Ausdruck zu bringen. Möge das letztere auch überregional Anklang finden.

Anselm Rapp, Neffe

Johanna Führers Bücher sind erhältlich oder bestellbar:

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Als E-Books in den Formaten EPUB und Kindle.

Wenn Bücher meiner Tante Ihnen gefallen, schreiben Sie mir bitte. Gerne bin ich bereit, Auszüge zu veröffentlichen.

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Die Bücher

Chronik des Kriegsendes in Langenburg

Das Kriegsende 1945 in Langenburg/Hohenlohe Chronik der letzten Zeit zuvor bis zur ersten Zeit danach

Der Tiefbesiegte

Der Tiefbesiegte Gedichte mit Gemälden

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